Das Beweinungsinstitut ist eine interaktive Arbeit, in der die Besucherinnen und Besucher eingeladen sind, in einem persönlichen Gespräch eine Person oder ein Ereignis ihres Lebens zu "beweinen". Dabei entsteht eine kollaborative, abstrakte Malerei aller Teilnehmenden auf einem Filzband, das sich raumgreifend auffächert und in ständiger Bewegung weiter verändert.
Die Arbeit setzt sich mit dem Weinen, dem Tränenvergießen und der gesellschaftlichen Scham des Weinens auseinander. Fragen nach dem Sinn des Weinens, nach einem geeigneten Ort des Weinens, dem Warum manchmal das Weinen blockiert ist und die Bedeutung der Tränen in unserer Gesellschaft werden thematisiert.
Ungeweinte Tränen des Schmerzes, aber auch Tränen des Glücks, der Rührung und der extatischen Freunde bekommen im Beweinungsinstitut einen Raum, einen Ort, an dem sie ungeniert geweint, vergossen, getropft, geträufelt und verspritzt werden können.
Die vergossenen Tränen verändern unseren Blick auf die eigene Perspektive, hinterlassen eine poetische Spur, die sich verändert und auch Einfluss auf andere Geschichten nimmt. Das Trauern, Lachen, Emotionen zulassen oder Loslassen ist ein persönliches Erlebnis, das auch bei dieser Interaktion intim und der Öffentlichkeit zunächtigen verschlossen bleibt. Doch schreibt es sich die Beweinung anschließend geheimnisvoll in den Raum als gemeinschaftliches Bild ein und greift in andere Geschichten ein. Denn das Weinen hat Einfluss auf unsere eigene Erzählung und die Geschichten um uns herum.
2008 wurde die Interaktion im Rahmen von Kunst in Betrieb (KiB) erstmalig in Halle (Saale) gezeigt. 2023 wurde die Interaktion in neuer und veränderter Darbietung im Rahmen des Kunstsommer Wiesbaden neu aufgeführt.
Dank gilt Verena Schmidt (Kuratorin der Ausstellungsfläche TRENDSTUDIO INTER:FLUX), Felix vom Chaos Computer Club (Konzeption der Beweinungsmaschine), Alex Simonov (Video umnähmen des Kunstsommers), Selina Jörg (Performace), Klara (Performance) und dem ganzen Team des Kunstsommers 2023!
Impressionen vom Beweinungsintitut 2023 | Impression of lamentation institute 2023
Impressionen vom Beweinungsinstitut 2008 | impressions of lamentation institute 2008
„Hallo? Hallo!“
*freizeichen# schafft Kommunikation!
Zur Jahresausstellung 2011 der Kunsthochschule Burg Giebichenstein haben sich Studierende der Kusterziehung/-pädagogik zusammengefunden, um die direkte Kommunikation zwischen den Standorten Burg, Hermes und Neuwerk zu fördern. Zur Verbidnung der Standorte kamen Telefone in die Telefonzellen.
2009 wurden durch die Plattform für daNeben an den drei Standorten ausrangierte Telefonzellen als „white cubes“ aufgestellt. Sie dienten als Ausstellungsfläche, wurden jedoch nicht mehr regelmäßig bespielt.
Durch eine hochschulinterne Interaktion wollten Studierende die Kommunikation zwischen und über die drei Standorte angeregt. Es sollte mit den umfunktionierten Telefonzellen wieder telefoniert, diskutiert, kommuniziert und interagiert werden, was rege in Anspruch genommen wurde.
Jede Telefonzelle war ab der Jahresausstellung für ein Jahr mit einer Anrufdirektschaltung eingerichtet: Nahm man den Hörer an einem der Telefone ab, klingelte es an den beiden anderen Standorten. Wer zuerst an einem der anderen Standorte auf das Klingeln reagierte, war verbunden. Es war ein Aufeinandertreffen von zufälligen Spieler und immer eine Kommunikation zwischen zwei der drei möglichen Orte
*freizeichen#-Projekt: Elisabeth Decker, Lea Grosz, Sarah Haase, Susanne Haase, Benjamin Schief
Dieses Projekt entstand im Rahmen des Seminars »Schneeschmelze« bei
Prof. Stella Geppert und wird gefördert von der
Hochschule Burg Giebichenstein, sowie der
Plattform für daNeben.
Das Büro "Zool par Terre" (Sohle am Boden) eröffnete in der Galerie "KuS" in Heerlen (Niederlande) 2010 zur Ausstellung "voor niks" (für nichts), bei der es um Give-Aways und die kostenfreien Aspekte der Kunst ging, für eine Woche seine Türen.
Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit sich mithilfe des "WandelingBoekje" (Wanderbroschüre) als Künstlerinnen und Künstler zertifizieren zu lassen.
Durch das Vorweisen des bearbeiteten Passes (WandelingBoekje) wurden die Rezipienten zu den Akteure und damit zum Kunstwerkes selbst. Der Rezipient wurde so zur gleichenzeit zum Künstler und zum Kunstwerk selbst erhoben. Das Künstlerduo aus Lea Grosz und Oliver Peiler avancierte zum Dienstleister, oder?